Dissertation schreiben: 5 Tipps, mit denen du das Tief nach dem Urlaub überwindest

Du bist erholt aus deinem wohlverdienten Urlaub zurück, hast ordentlich Energie getankt und bist nun eigentlich bereit, wieder richtig mit deiner Dissertation loszulegen… Aber irgendwie läuft’s nicht so richtig: Du scrollst auf deinem Handy, starrst Löcher in die Luft, fühlst dich antriebslos und unmotiviert?

Was du erlebst, ist das typische Tief nach dem Urlaub. Wieder reinkommen ins Arbeiten, den Flow wiederfinden, die Motivation zurückerlangen – das ist nach einer Auszeit gar nicht so leicht.

In diesem Beitrag habe ich deshalb fünf Tipps für dich, mit denen du nach dem Urlaub leichter wieder ins Promovieren reinkommst.


Tief nach dem Urlaub überwinden: 5 Tipps

Ich schreibe diesen Blogartikel Mitte August. Hinter mir liegen drei Wochen toller Urlaub (ein Roadtrip durch Europa von Dänemark bis Italien ☀️)

Eigentlich hätte ich jetzt nach dem Urlaub jede Menge zu tun.

Und nun?

Sitze ich zwar am Schreibtisch, scrolle aber primär durch Youtube.😳

Ich weiß noch genau, dass es mir während meiner Promotionszeit genauso ging: Nach einer längeren Pause war da eine gefühlt meterhohe Hemmschwelle, die mich davon abgehalten hat, mich enthusiastisch an die Diss zu setzen und produktiv durchzustarten.

Das war nach jeder etwas längeren Pause so, aber besonders schlimm nach einem Urlaub.

Urlaub ist natürlich trotzdem wichtig (in dieser Podcastfolge habe ich ausgeführt, weshalb du unbedingt ohne schlechtes Gewissen während deiner Promotionszeit Urlaub machen solltest).

Nicht wegzudiskutieren ist aber, dass ein Urlaub einen ganz schön aus dem Flow bringen kann.

Da kein Urlaub natürlich keine Option ist, müssen wir also schauen, wie man nach dem Urlaub das Tief möglichst gut überwinden kann, um wieder in die Arbeit zu finden.

Im Folgenden habe ich fünf Tipps für dich, die dir dabei helfen können.

Los geht’s.💪

#1 Leichter Anfang

Such dir für den Wiedereinstieg nach dem Urlaub Aufgaben, die dir Spaß machen. Oder zumindest solche, die du nicht ganz so furchtbar findest.

Vielleicht empfindest du es gerade als total nervig, deine Daten auszuwerten. Aber ein paar Sätze zum Methodik-Kapitel kannst du schreiben.

Teste mal verschiedene Aufgaben durch und finde heraus, bei welcher sich nicht alles in dir gegen das Arbeiten wehrt.

Und dann starte damit.

Genauso mache ich es auch gerade.😉

Eigentlich sollte ich laut meinem eigenen Content-Plan einen Blogartikel zum Thema KI und wissenschaftliches Schreiben schreiben – aber das war unmöglich, alles in mir hat sich dagegen gesträubt, dafür zu recherchieren. Stattdessen habe ich meine Zeit – wie gesagt – mit Scrollen verbracht…

Ein Blogartikel zu dem Thema, das mich selbst gerade brennend beschäftigt (Tief nach dem Urlaub), läuft aber.😊


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#2 Kleine Zeitetappen und kurze Arbeitstage

Bei dem Gedanken, einen ganzen Tag am Schreibtisch verbringen zu müssen, erleidest du innerliche Qualen?

Selbst wenn du dein Promotionsthema liebst und an sich gerne promovierst, kann sich das nach einem Urlaub so anfühlen.

Versuch es dann zunächst mit kleinen Arbeitsetappen und verkürzten Arbeitszeiten. Wenn du acht Stunden am Stück leidend und unmotiviert am Schreibtisch sitzt, bringt es dir ja auch nichts.

Du könntest stattdessen nach der Pomodoro-Technik arbeiten:

Stell dir einen Timer auf eine für dich passende Zeit (zum Beispiel 30 oder 45 Minuten). Während dieser Zeit arbeitest du. Ohne Ablenkung.

Danach machst du eine kurze Pause (zum Beispiel für 10 Minuten).

Wenn dein Tief nach dem Urlaub besonders stark ausgeprägt ist, dann nimm dir vielleicht erstmal nur vor, zwei dieser Zeitetappen an einem Tag zu absolvieren.

Alles ist besser als nichts!

Und so kommst du langsam wieder rein, ohne dich von einem ganzen Arbeitstag mit der Diss wie gelähmt zu fühlen.

#3 Selbst kreieren und nicht nur rezipieren

Wenn man gar keinen Bock hat, aber trotzdem etwas arbeiten möchte, um das schlechte Gewissen zu beruhigen, dann ist man häufig verleitet, vor allem zu rezipieren.

Ein paar neue Fachtexte recherchieren. Ein bisschen was lesen.

Etwas, was einen nicht ganz so viel Energie kostet.

Manchmal ist es dann so, dass man auf einen interessanten Aspekt stößt, anfängt sich Notizen zu machen oder das eigene Textdokument öffnet, um an einem Kapitel weiterzuschreiben.

Das eigene Interesse wird wieder geweckt und der Flow kehrt vielleicht langsam zurück. Perfekt!😊

Das ist aber leider nicht immer so.

Und deshalb muss ich in diesem Tipp #3 eine kleine Einschränkung zu Tipp #1 (Aufgaben finden, die Spaß machen) geben:

Wenn die Aufgaben, die man sich für den Einstieg wählt, Aufgaben sind, bei denen man “nur” rezipieren muss, dann könnte das nicht ganz so zielführend sein, um aus dem Tief nach dem Urlaub rauszukommen.

Häufig dümpelt man nämlich so vor sich hin. Liest hier ein bisschen und dort ein bisschen. Und kommt nicht so richtig wieder ins Arbeiten. Das Tief nach einem Urlaub zieht sich tagelang hin.

Mir ging es in meiner aktuellen Situation auch so:

Nach dem Urlaub wollte ich seicht wieder einsteigen und habe erstmal ein bisschen gelesen. Die neue Ausgabe des Journals für Schreibwissenschaft ist während meines Urlaubs angekommen und das war natürlich ein perfekt-seichter Einstieg ins Arbeiten.

Meine Motivation kehrte aber mit diesem seichten Einstieg nicht zurück… ich fühlte mich stattdessen weiterhin antriebslos und unmotiviert.

Falls es dir auch so geht, hilft es, ganz bewusst selbst zu kreieren statt nur zu rezipieren.

Werde aktiv. Komm raus aus dem Herumdümpeln. Komm ins Tun. Schreibe selbst.

Du musst keinen ausgefeilten wissenschaftlichen Text aus dem Stand verfassen. Versuch es mit ein paar Notizen, mit Stichpunkten, mit einer Mind-Map oder mit Freewriting (ohne Pause alles aufschreiben, was einem zu einem Thema einfällt).

Dadurch dass du selbst etwas kreierst, kommst du aus der Passivität raus, du erlebst dich als selbstwirksam und steigerst so deine Motivation.

Auch dieser Blogartikel, den du gerade liest, nahm seinen Anfang mit ein paar lustlos hingerotzten Stichpunkten.😉

Nach und nach bin ich aber immer mehr ins Arbeiten gekommen und ab einem gewissen Punkt, machte es sogar wieder Spaß.


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#4 Gemeinsam arbeiten

Alleine am Schreibtisch fällt dir nach deinem Urlaub die Decke auf den Kopf und du kommst einfach nicht gegen die Ablenkungen an?

Um dich zum Arbeiten zu motivieren und wieder reinzukommen, kann es helfen, sich mit anderen zum Arbeiten zu verabreden.

Vielleicht gibt es eine andere Doktorandin oder einen anderen Doktoranden, mit der/dem du dich zum Coworking treffen kannst. So bist du unter Gleichgesinnten, ihr könnt euch gegenseitig motivieren und durch die soziale Kontrolle lässt man sich weniger vom Arbeiten ablenken.

Wenn du keine Kolleg*innen oder Mit-Promovierenden hast, mit denen du dich treffen könntest, dann könntest du überlegen, ob du vielleicht für ein paar Tage in der Uni-Bibliothek arbeitest. Hier bist du unter Menschen, die alle an wissenschaftlichen Projekten arbeiten.

Die konzentrierte Atmosphäre wirkt dann vielleicht auch auf dich ansteckend, sodass du es schaffst, wieder ins Arbeiten zu kommen.

#5 Vertrauen haben

Mein letzter Tipp für dich lautet: Vertraue darauf, dass dein Tief nach dem Urlaub nur eine Phase ist, die du überwinden wirst.😊

Akzeptiere, dass du jetzt gerade mal ein paar Tage brauchst, bis du wieder Höchstleistungen bringen kannst.

Du bist auch nur ein Mensch!

Du hast jetzt im Moment halt ein paar nervige, unmotivierte Tage – aber diese Phase wird nicht ewig dauern.

Vertraue darauf, dass du bald wieder in den Flow findest und die Arbeit an deiner Dissertation wieder Fahrt aufnehmen wird.

Indem du positiv bleibst, wirst du das Tief schneller überwinden, als wenn du dich nun völlig selbst fertig machst, weil du nicht so produktiv arbeiten kannst, wie du gerne würdest.

Zum Schluss

Ein Tief nach dem Urlaub ist völlig normal. Man muss halt erstmal wieder reinkommen, also sei nicht zu streng zu dir.

Diesen Blogbeitrag zu planen und zu schreiben, hat mir definitiv geholfen, nach meinem Urlaub wieder ins Arbeiten zu kommen. Eine Art Selbsttherapie.😉 Die Motivation ist zurück, der Antrieb wieder da.

Und vielleicht ist ja für dich der eine oder andere Hinweis dabei, der dir dabei hilft, aus dem Tief zu kommen.

Probier es einfach mal aus! Ich wünsche dir alles Gute!

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