Virtuelles Coworking während der Promotion: Mehr Routine, weniger Prokrastination
Wenn ich Promovierende frage, was ihre größte Herausforderung im Arbeitsalltag ist, dann sind die Antworten häufig ähnlich: Prokrastination. Einen Anfang finden. Ins Schreiben kommen. Das Promotionsprojekt in den Alltag integrieren. Regelmäßig und kontinuierlich dranbleiben.
Auf meinem Blog gibt es schon diverse Artikel zu Strategien, Mindset-Tipps und Methoden, die genau an diesen Punkten ansetzen und jede*r für sich ausprobieren kann. In diesem Blogartikel geht es jetzt aber um einen völlig anderen Ansatz – nämlich um einen externen Booster: Virtuelles Coworking während der Promotionszeit.
Ich erläutere dir, warum virtuelles Coworking während der Promotionszeit so hilfreich ist, welche Vorteile es mit sich bringt und warum es für viele Promovierende der Game-Changer schlechthin ist.☺️
Inhalt
Die Promotion in den Alltag integrieren – Die Theorie
Das Problem: Die Lücke zwischen Wissen und Tun
Der Booster: Virtuelles Coworking
Warum virtuelles Coworking so gut wirkt
#1 Produktivitäts-Boost durch “Body Doubling” und sanften sozialen Druck
#2 Das Ende der Isolation: Gemeinsam statt einsam
#3 Der externe Anker: Verbindlichkeit schlägt Willenskraft
#4 Klar definierte Zeitblöcke: Klarer Anfang, klares Ende
#5 Klare Pausenstruktur: Produktivität ohne Ausbrennen
#6 Die Vorteile des virtuellen Raums: Maximale Flexibilität
Fazit: Virtuelles Coworking als Sicherheitsnetz für die Umsetzung
Die Promotion in den Alltag integrieren – Die Theorie
Tipps und Strategien, wie man schneller, besser und regelmäßiger mit dem Promotionsprojekt vorankommt gibt es viele, zum Beispiel:
Kurze Zeitfenster nutzen statt auf die ganz großen freien Zeiten zu warten. Damit kontinuierlich im Thema bleiben und nicht immer wieder gefühlt “von vorne” beginnen müssen.
Die inhaltliche Arbeit in kleine, überschaubare Häppchen unterteilen, die schnelle Erfolgserlebnisse ermöglichen.
Die Arbeit am Promotionsprojekt planen, in den Terminkalender eintragen und diese Zeiten verteidigen.
Wenn gar nichts hilft und der innere Widerstand extrem groß erscheint: Sich vornehmen, nur für 5 Minuten zu arbeiten und damit die Anfangshürde verringern.
Die Phasen ‘Schreiben’ und ‘Überarbeiten’ bewusst trennen, um den Schreibprozess zu entzerren und leichter voranzukommen.
Wenn du mehr darüber lesen möchtest, dann schau gerne mal in diese Blogartikel rein:
“Binge” oder “Snack” – Welche Schreibstrategie klappt am besten für die Dissertation?
Die "Cleared-Deck Fantasy": Warum du nicht auf den perfekten Zeitpunkt warten solltest
“Schreiben” vs. “Überarbeiten”: Warum du die Phasen bewusst trennen solltest
Arbeitsroutine schaffen: Wie du die Arbeit an deiner Doktorarbeit zur täglichen Gewohnheit machst
Schluss mit Aufschieben: 3 Tipps gegen Prokrastination beim Promovieren
Das Problem: Die Lücke zwischen Wissen und Tun
Was all diese Strategien gemeinsam haben ist, dass sie zwar sehr wirkungsvoll sein können – aber das können sie nur sein, wenn sie tatsächlich umgesetzt werden.
Und dieser Schritt zur Umsetzung ist gar nicht so leicht.
Theoretisch ist es natürlich einfach, sich Zeiten für das Promotionsprojekt zu blocken, sich dann an den Schreibtisch zu setzen, sich nicht von ankommenden E-Mails ablenken zu lassen und die kleinen und konkreten Aufgaben, die man definiert hat, umzusetzen.
Praktisch sieht es häufig ganz anders aus. Dann kommt doch eine wichtige berufliche Sache dazwischen. Oder eine E-Mail trudelt ein, auf die man schnell antworten möchte. Irgendwie fühlt man sich gerade nicht so fit und verschiebt die Schreibzeit auf später. Man hat gerade den Kopf nicht frei und kann sich einfach nicht konzentrieren. Usw.
Es erfordert extrem viel Selbstdisziplin, um ein in so hohem Maße selbstorganisiertes Projekt wie eine Promotion durchzuziehen.
Einige (wenige) Doktorand*innen bringen diese extrem hohe Selbstdisziplin mit und wuppen ihre Promotion mit links.
Andere scheitern daran und bringen ihr Promotionsprojekt leider nie zum Abschluss.
Die meisten Promovierenden sind irgendwo dazwischen: Es ist nicht einfach, irgendwie und irgendwann klappt es schon, aber die Promotionszeit wäre angenehmer, wenn man kontinuierlich produktiv vorankommen könnte und nicht ständig ein schlechtes Gewissen hätte.
Und an dieser Stelle kommt Coworking ins Spiel.☺️
Der Booster: Virtuelles Coworking
Was genau ist Coworking? Im Kern bedeutet es, dass Menschen unabhängig voneinander, aber gemeinsam an ihren eigenen Projekten arbeiten. Du kennst es vielleicht aus physischen Coworking-Spaces, wo sich Freiberufler*innen oder Start-ups Büros teilen.
Das Prinzip des virtuellen Coworkings überträgt dieses Konzept in die digitale Welt. Man trifft sich online – beispielsweise in einem Video-Call – und arbeitet dort in festen Zeitfenstern. Jede*r für sich und trotzdem gemeinsam. Die Kamera ist (meistens) an, das Mikro aber stumm, damit man zwar die anderen sieht, aber jede*r konzentriert und ablenkungsfrei arbeiten kann.
Coworking während der Promotionszeit hilft anders als all die anderen Strategien, die ich oben genannt habe, denn Coworking setzt direkt bei der Umsetzung an.
Durch Coworking wird der Schritt vom Wissen ins Tun erleichtert. Es ist kein weiteres Tool, keine weitere Methode, kein weiterer Tipp, für dessen Umsetzung man sich aufraffen muss – nein, Coworking unterstützt direkt beim “Aufraffen”.
Warum virtuelles Coworking so gut wirkt
Ich leite hin und wieder Schreibgruppen an verschiedenen Universitäten und in diesen Schreibgruppen ist virtuelles Coworking ein wesentlicher Bestandteil. Die Rückmeldungen sind immer wieder überwältigend: Die Teilnehmenden sind erstaunt, wie produktiv sie während dieser Fokuszeit sind und wie sehr das gemeinsame, konzentrierte Arbeiten hilft.
Virtuelles Coworking wirkt aus gleich 6 Gründen besonders gut:
#1 Produktivitäts-Boost durch “Body Doubling” und sanften sozialen Druck
Kennst du das Phänomen aus der Bibliothek? Alle um dich herum sind still und arbeiten – und plötzlich fällt es dir viel schwerer, dein Handy rauszuholen und durch Social Media zu scrollen. Genau diesen Effekt holt virtuelles Coworking zu dir nach Hause. Du profitierst hier vom sogenannten “Body Doubling Effekt”: Das bloße Wissen und Sehen, dass andere Menschen gerade konzentriert an ihren Aufgaben sitzen, wirkt ansteckend. Es entsteht ein sanfter, positiver sozialer Druck. Wenn die Kamera an ist (auch wenn man sich nicht direkt ansieht), überlegst du es dir zweimal, ob du wirklich “nur kurz” die Spülmaschine ausräumst. Diese stille Präsenz der anderen hilft dir, Ablenkungen aktiv auszublenden und schneller in den Zustand des Deep Work zu kommen – tiefe, ungestörte Konzentration, die für komplexe Gedankengänge an der Dissertation so essenziell ist.
#2 Das Ende der Isolation: Gemeinsam statt einsam
Promovieren ist oft ein einsames Geschäft. Besonders im Homeoffice fehlt der Austausch, und schnell schleicht sich das Gefühl ein, man sei die einzige Person auf der Welt, die sich gerade mit einer Schreibblockade oder einer schwierigen Datenanalyse quält. Coworking durchbricht diese Isolation, ohne dass dafür stundenlange Kaffeepausen nötig sind. Es entsteht eine Solidarität ohne Worte. Zu sehen, dass da andere sind, die genau wie du morgens am Schreibtisch sitzen und an ihren Projekten arbeiten, ist enorm validierend. Du spürst: Ich sitze nicht allein in diesem Boot. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit stärkt deine Motivation und dein Durchhaltevermögen auch an zähen Tagen.
#3 Der externe Anker: Verbindlichkeit schlägt Willenskraft
Termine mit uns selbst (“Morgen früh schreibe ich”) verschieben wir am leichtesten. Termine mit anderen sagen wir ungern ab. Coworking verwandelt deine schwammige Absicht in einen festen, unumstößlichen Termin im Kalender. Das ist dein externer Anker gegen die Prokrastination. Du musst morgens nicht mehr mit dir selbst verhandeln (“Fange ich um 8 an? Oder doch erst nach der Wäsche?”). Die Entscheidung wurde dir bereits abgenommen: Der Termin steht.
Diese Verbindlichkeit hilft dir enorm dabei, die Anfangshürde zu überwinden. Oft ist der Start das Schwerste. Wenn du dich aber mit einer Gruppe verabredet hast, loggst du dich ein – und zack, bist du schon mitten im Arbeitsprozess. So etablierst du fast automatisch eine feste Routine, die das Arbeiten an der Diss von einer ständigen Überwindung zu einer selbstverständlichen Gewohnheit macht.
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#4 Klar definierte Zeitblöcke: Klarer Anfang, klares Ende
Vielleicht kennst du das Parkinsonsche Gesetz: "Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht." Wenn du dir vornimmst, "heute den ganzen Tag" an der Diss zu sitzen, passiert oft in den ersten Stunden wenig. Beim Coworking ist das anders. Du weißt: Ich habe jetzt exakt diese 90 Minuten. Dieser begrenzte Rahmen bewirkt Wunder. Er sorgt für einen positiven "Endspurt-Effekt", bei dem du gegen Ende der Session nochmal richtig Gas gibst, um dein Teilziel zu erreichen. Zudem hilft dir das klare Ende dabei, die Arbeit auch wirklich wegzulegen. Statt mit einem schlechten Gewissen in den Feierabend zu gehen ("Ich hätte ja noch mehr machen können"), kannst du sagen: "Die Session ist vorbei, ich habe gearbeitet, jetzt ist etwas anderes dran." Das sorgt für eine gesunde Grenze zwischen Dissertation und deinem restlichen Leben.
#5 Klare Pausenstruktur: Produktivität ohne Ausbrennen
Alleine am Schreibtisch neigen wir zu zwei Extremen: Entweder wir machen gar keine Pausen und arbeiten stundenlang ineffizient vor uns hin, bis der Kopf raucht. Oder wir machen eine "kurze" Pause, verlieren uns dann aber für eine Stunde auf Social Media. Im virtuellen Coworking gibt es eine feste Taktung. Wir arbeiten konzentriert, und dann machen wir gemeinsam Pause. Diese Struktur zwingt dich fast schon dazu, kurz aufzustehen, durchzuatmen oder dir einen Tee zu holen. Das schützt dich davor, auszubrennen, und hält deine Konzentration über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau.
#6 Die Vorteile des virtuellen Raums: Maximale Flexibilität
Das virtuelle Format hat einen unschlagbaren Vorteil: Die Hürde ist extrem niedrig. Du musst keine Tasche packen, nirgendwo hinfahren und dich nicht mal "bürofein" machen. Du bist an deinem gewohnten Arbeitsplatz, hast deine Bücher, deine Notizen und deinen zweiten Bildschirm direkt griffbereit. Alles, was du tun musst, ist den Laptop aufzuklappen und auf einen Link zu klicken. Damit ist der erste – und oft schwerste – Schritt bereits getan.
Fazit: Virtuelles Coworking als Sicherheitsnetz für die Umsetzung
Theoretisch wissen wir alle, wie man produktiv arbeitet. Aber wie wir am Anfang gesehen haben, ist die Kluft zwischen Wissen und Tun oft riesig.
Virtuelles Coworking schließt diese Lücke. Es ist das Sicherheitsnetz, das dich auffängt, wenn deine eigene Disziplin mal wackelt. Es verwandelt den einsamen Kampf am Schreibtisch in eine verbindliche, produktive und sogar motivierende Routine.
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