Struktur und Aufbau einer Doktorarbeit: So sollte die Gliederung deiner Dissertation aussehen

Die Gliederung deiner Doktorarbeit spiegelt die logische Struktur deiner Inhalte wider. Sie ist der ‘rote Faden‘ deiner Dissertation und leitet deine Leser*innen – im Idealfall – elegant durch deine gesamte Arbeit. Doch wie findet man die perfekte Gliederung für die Doktorarbeit?

In diesem Beitrag erläutere ich dir, wie die Makrostruktur jeder Dissertation aussieht und wie die einzelnen Teile dieser Makrostruktur aufeinander bezogen sein sollten, damit die Doktorarbeit zu einer ‘runden Sache‘ wird.

Gliederung der Doktorarbeit - Struktur und Aufbau einer Dissertation

Quantitative versus qualitative Forschungsarbeit

Beim Thema ‘Gliederung der Doktorarbeit‘ muss zunächst unterschieden werden, ob es sich um eine quantitative oder qualitative Forschungsarbeit handelt.

Gliederung von quantitativen Forschungsarbeiten

Bei den meisten quantitativen Arbeiten (z. B. aus den Naturwissenschaften und technischen Fächern) ist die Gliederung einer Forschungsarbeit strikt vorgegeben.

Forschungsergebnisse werden überwiegend als Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht und die dabei am häufigsten angewandte Gliederung ist das sogenannte IMRaD-Schema:

Introduction
Methods
Results
and
Discussion

In der ‘Introduction‘ erläuterst du, warum du deine Studie durchgeführt hast, wie sie im weiten Forschungsfeld zu verorten ist, wie die Forschungsfragen sowie die Hypothesen lauten und was das Ziel der Studie ist.

Im Teil ‘Methods‘ berichtest du, wann, wo und wie du die Studie durchgeführt hast.

Im Teil ‘Results‘ präsentierst du die Antworten auf deine in der ‘Introduction‘ eingeführten Forschungsfragen und erläuterst deine Ergebnisse.

In der ‘Discussion‘ werden die Ergebnisse interpretiert, indem beispielsweise die eigenen Ergebnisse mit denen anderer Studien verglichen werden oder die Ergebnisse in einem größeren Forschungskontext betrachtet werden. 

Teilweise wird der ‘Discussion‘ noch eine ‘Conclusion‘ in einem separaten Kapitel angeschlossen oder Inhalte einer Conclusion (wie zum Beispiel Implikationen für zukünftige Forschungsarbeiten) werden schon in dem Kapitel ‘Discussion‘ thematisiert.

Gliederung von qualitativen Forschungsarbeiten

Bei qualitativen Arbeiten (z. B. aus den Geisteswissenschaften) ist die Struktur einer Doktorarbeit hingegen wesentlich freier.

Einerseits bietet dieser Spielraum viele Möglichkeiten, das eigene Thema bestmöglich präsentieren zu können. Andererseits stellt dies Promovierende aber auch vor die große Herausforderung, selbstständig eine Gliederung für die eigene Doktorarbeit finden zu müssen.

Hier hilft es, sich bewusst zu machen, dass es (trotz aller Freiheit) auch für qualitative Arbeiten natürlich Konventionen gibt, an die sich alle wissenschaftlichen Arbeiten halten müssen.

Dazu gehört auch, dass alle Forschungsarbeiten eine ganz bestimmte Makrostruktur – bestehend aus vier Teilen – aufweisen.

Diese Makrostruktur ist in qualitativen Forschungsarbeiten nicht immer leicht zu erkennen, denn die Kapitel tragen meist Überschriften, die sich auf die Inhalte beziehen. Nur selten werden Begriffe aus der Metasprache verwendet (wie ‘Diskussion‘, ‘Ergebnisse‘ etc.).

Wer aber die Makrostruktur kennt, kann sie leicht auch für die eigene Dissertation anwenden und kommt der Gliederung so schnell näher.😊

Wenn du nun also gerade vor der Herausforderung stehst, eine Gliederung für deine Doktorarbeit erstellen zu müssen, hilft es, sich an dem Grundgerüst dieser Makrostruktur entlang zu hangeln.

Und dieses Grundgerüst stelle ich dir im Folgenden vor.

Los geht’s.

Die Makrostruktur jeder qualitativen Dissertation

Es ist völlig egal, in welchem Fachbereich du promovierst ­– diese vier Teile muss jede qualitative Dissertation beinhalten:

(1) Einleitung,

(2) Stand der Forschung (bzw. theoretische Grundlagen),

(3) eigene Forschungsergebnisse und

(4) Schlussteil (Conclusion/Fazit).

Im Folgenden erläutere ich dir, was in diese einzelnen Teile deiner Dissertation gehört und wie sie miteinander in Verbindung stehen, damit deine Doktorarbeit zu einer ‘runden Sache‘ wird.



(1) Einleitung

Die Einleitung deiner Dissertation ist ihr Aushängeschild. Hier entscheidet sich, ob deine Leser*innen erwartungsvoll weiterlesen oder ob sie den Text gleich wieder zur Seite legen.

Du solltest daher ‘Lust auf mehr‘ machen, indem du die Relevanz deines Themas verdeutlichst.

Außerdem müssen deine Leser*innen in der Einleitung einen guten Überblick über die gesamte Doktorarbeit bekommen, um entscheiden zu können, ob sie weiterlesen.

Gerade bei Forschungsarbeiten vom Umfang einer Dissertation ist es in den meisten Fällen empfehlenswert, die Einleitung in mehrere Unterkapitel zu gliedern – das schafft Übersichtlichkeit.

Was in diesen Teil gehört

Im Folgenden führe ich dir sieben Aspekte auf, die üblicherweise in einer Einleitung behandelt werden (wenn du noch mehr über die Einleitung einer Doktorarbeit erfahren willst, lies diesen Beitrag):

  1. Hinführung zum Thema der Arbeit: Warum ist mein Promotionsthema überhaupt interessant und wichtig?

  2. Gegenstand der Arbeit: Was ist der Gegenstand meiner Arbeit?

  3. Problemstellung und Forschungsfragen: Was ist das wissenschaftliche Problem, das ich bearbeite? Wie lauten meine Forschungsfragen zu dem wissenschaftlichen Problem?

  4. Ziele der Arbeit: Welche Ziele verfolge ich mit meiner Dissertation? Was soll mit meiner Arbeit erreicht werden?

  5. Ablauf meiner eigenen Forschung (inklusive Datenbasis und Methodik): Wie beantworte ich meine Forschungsfragen? Welche theoretischen Ansätze diskutiere ich? Welche Daten untersuche ich? Welche Methodik verwende ich? Wie sieht mein Untersuchungsdesign aus?

  6. Ggf. Abgrenzung der Arbeit und Eingrenzung des Themas: Wie grenze ich mein Promotionsthema ein und wie begründe ich diese Eingrenzung?

  7. Aufbau der Arbeit: Wie ist meine Doktorarbeit gegliedert?

Prüfe bitte immer, ob die Punkte auch für deine Doktorarbeit wichtig sind – bevor du dir die Zähne daran ausbeißt.😉 Wenn du beispielsweise keine theoretischen Ansätze diskutierst, musst du natürlich auch nichts dazu in deiner Einleitung schreiben.

Neben diesen sieben Aspekten ist es in einigen Fachbereichen üblich, auch den Stand der Forschung als Unterkapitel mit in die Einleitung zu integrieren, während dieser Teil in anderen Fachbereichen in einem separaten Hauptkapitel behandelt wird. 

(2) Stand der Forschung

Wissenschaftliche Arbeiten entstehen natürlich nicht im luftleeren Raum, sondern basieren immer auf schon bestehenden Forschungsergebnissen. Deshalb müssen auch in jeder Dissertation Ausführungen zum aktuellen Stand der Forschung zu finden sein.

Was in diesen Teil gehört

In meinen Schreibberatungen erlebe ich es leider häufig, dass sich Doktorand*innen in diesem Teil ihrer Dissertation völlig verlieren, keinen ‘roten Faden‘ finden und sich die Arbeit unnötig in die Länge zieht.

Der Grund dafür ist, dass viele Promovierende leider einem großen Missverständnis aufsitzen. Sie denken, dass sie im ‘Stand der Forschung‘ ALLES wiedergeben müssen, was zu ihrem Promotionsthema (und angrenzenden Themenbereichen) bereits publiziert wurde, um zu zeigen, dass sie ALLES gelesen haben und auf dem neuesten Stand sind.

Das ist problematisch, denn …

… erstens ist es bei der Masse an Forschungsliteratur in den meisten Fachbereichen schlicht unmöglich, alles zu erfassen, was bereits veröffentlicht wurde, und …

… zweitens geht dieses Vorgehen völlig an der Funktion dieses Teils der Dissertation vorbei.

Im Teil ‘Stand der Forschung‘ geht es nicht darum, dass du ALLES, was auch nur entfernt mit deinem Promotionsthema zu tun hat, aufschreibst.

Die Funktion des Teils ‘Stand der Forschung‘ ist es stattdessen, …

… den theoretischen Rahmen, in den deine Forschung eingebettet ist, zu erläutern.

… die im Mittelpunkt deines Forschungsvorhabens stehenden Begriffe und Konzepte zu definieren, zu erklären und ggf. von anderen abzugrenzen,

… die bereits von anderen vorgeschlagenen Ansätze zur Beantwortung deiner Forschungsfragen zu diskutieren,

… die bereits zu deinem Thema vorhandenen empirischen Ergebnisse zu rekapitulieren, um sie später in Relation zu deinen eigenen Forschungsergebnissen betrachten zu können.

Zusammengefasst: Der Teil ‘Stand der Forschung‘ steht in direkter Verbindung zu deiner eigenen Forschung.

Es geht im ‘Stand der Forschung‘ um diejenigen Theorien, Begriffe, Konzepte, Ansätze und empirischen Ergebnisse, die unmittelbar für dein eigenes Forschungsvorhaben relevant sind.

Das heißt im Umkehrschluss, dass du erst ganz genau wissen musst, wie du dein eigenes Forschungsvorhaben durchführst und zu welchen Ergebnissen du kommst, bevor du den Teil ‘Stand der Forschung‘ final schreiben kannst.

Leider wird es Doktorand*innen häufig genau andersherum empfohlen:

„Erstmal die Forschungsliteratur lesen und schon einmal den ‘Stand der Forschung‘ fertig schreiben – dann hat man schon einiges für die Dissertation geschafft.“

Auch Doktormütter und -väter möchten häufig gerne relativ früh schon ein paar Kapitel zum Stand der Forschung sehen…🤦‍♀️

Das Problem dabei ist aber:

Wer den Stand der Forschung schreiben möchte, bevor klar ist, wie genau die eigene Forschung aussieht, läuft Gefahr, sich zu verzetteln. Denn zu diesem Zeitpunkt kann man noch gar nicht wissen, was aus der Fülle der Forschungsliteratur tatsächlich für die eigene Arbeit relevant ist.

Natürlich ist es möglich, zu diesem Zeitpunkt irgendwie ein paar Kapitel mit Literaturzusammenfassungen und Zitaten aus der Forschungsliteratur zu füllen, die im weiten Sinne mit dem Promotionsthema zu tun haben – aber diese Kapitel können noch gar auf die eigene Forschung abgestimmt sein, wenn die eigene Forschung noch gar nicht existiert.😉

Bei diesem Vorgehen ist auch die Gefahr groß, dass es zu einem späteren Zeitpunkt zu Schwierigkeiten kommt, den ‘roten Faden‘ in der Arbeit zu finden und die Dissertation zu einer ‘runden Sache‘ zu machen.

Man macht es sich leichter, wenn man nicht vorhat, erst den ‘Stand der Forschung‘ druckreif zu schreiben und sich dann danach dem eigenen Forschungsvorhaben zu widmen.

Stattdessen lohnt es sich, zunächst Chaos im Text zuzulassen, sich Notizen zu machen, vielleicht eine noch sehr rohe Rohfassung zum Forschungsstand zu schreiben.

Aber erst, wenn das eigene Forschungsvorhaben durchgeführt wurde und die eigenen Ergebnisse vorliegen, sollte man auswählen, welche Inhalte wirklich in den ‘Stand der Forschung‘ gehören.


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(3) Eigene Forschungsergebnisse

Der Teil zu deiner eigenen Forschung ist das Herzstück deiner Dissertation.💖

Zum einen natürlich, weil du hier deinen eigenständigen Beitrag zum Stand der Wissenschaft ausarbeitest.

Zum anderen aber auch, weil dieser Teil das Zentrum deiner Gliederung bildet. Dieser Teil bildet den Bezugspunkt für alles andere. Denn in diesem Teil schreibst du das auf, worauf die anderen Teile deiner Dissertation (Einleitung, ‘Stand der Forschung’ und Schlussteil) nur reagieren.

Deine Inhalte aus diesem Hauptteil (= deine eigene Forschung) entscheiden also darüber, was in den anderen Teilen deiner Doktorarbeit stehen muss.

Was in diesen Teil gehört

Wie genau dieser Hauptteil deiner Dissertation aussieht, ist natürlich stark abhängig von deinem Fachbereich, dem Promotionsthema, dem Untersuchungsdesign, den Methoden und deinen erzielten Ergebnissen.

Vielleicht gliedert sich dein Hauptteil in verschiedene Fallbeispiele, die du untersuchst.

Oder du untersuchst verschiedene Facetten eines übergeordneten Problems und gliederst deinen Hauptteil entsprechend nach deinen Analyseaspekten.

Oder du arbeitest mit mehreren historischen Quellen und behandelst jede Quelle in einem separaten Unterkapitel, bevor du sie in einem neuen Unterkapitel in Relation zueinander betrachtest.

Oder oder oder ….

Die Möglichkeiten sind grenzenlos.🙂

(4) Schlussteil (Conclusion/Fazit)

Mit einer Conclusion oder einem Fazit schließt du deine Dissertation ab. Dieser letzte Teil deiner Doktorarbeit ist der ‘letzte‘ Eindruck, den deine Leser*innen von deiner Arbeit haben, und sollte deshalb dein Können auf den Punkt bringen.

Was in diesen Teil gehört

Im Schlussteil fasst du deine wichtigsten Forschungsergebnisse zusammen und besprichst deine zentralen Schlussfolgerungen.

Wichtig dabei ist, dass du deinen Schlussteil immer in Relation zu deiner Einleitung siehst. Dein Schlussteil erfüllt nämlich zusammen mit deiner Einleitung eine Rahmenfunktion.

Die Forschungsfragen, die du in deiner Einleitung gestellt hast, musst du in deinem Schlussteil beantworten.

Die Ziele deiner Dissertation, die du in deiner Einleitung formuliert hast, musst du in deinem Schlussteil wieder aufgreifen.

Einleitung und Schlussteil sollten sich perfekt ergänzen, zusammen die wesentlichen Punkte deiner Forschungsarbeit beinhalten und so deine Arbeit umrahmen.

Darüber hinaus kannst du deine eigenen Forschungsergebnisse an dieser Stelle in einen noch größeren Kontext einordnen und einen Ausblick auf mögliche neue Forschungsfelder bieten.

Wie kann die Gliederung einer Dissertation konkret aussehen?

Nachdem wir uns die vier Teile einer Doktorarbeit (Einleitung, Stand der Forschung, eigene Forschungsergebnisse, Schlussteil) genauer angesehen haben, stellt sich noch die Frage, wie eine Gliederung nun konkret aussehen kann.

Viele Doktorarbeiten folgen in ihrem Aufbau den oben aufgeführten vier Teilen. Das kann dann zum Beispiel so aussehen:

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

1.2 Ziele der Arbeit

1.3 …

2 Stand der Forschung

2.1 …

2.2 …

3 Eigene Forschung Teil 1

3.1 …

3.2 …

4 Eigene Forschung Teil 2

4.1 …

4.2 …

5 …

6 Schlussteil/Fazit

Aber: Dass jede Doktorarbeit die oben aufgeführten vier Teile umfassen muss, heißt nicht, dass sie in genau dieser Reihenfolge abgearbeitet werden müssen.

Beispielsweise in meiner eigenen Dissertation aus dem Bereich Sprachwissenschaften habe ich die Teile ‘Stand der Forschung‘ und ‘eigene Forschung‘ anders aufgeteilt als im Beispiel oben.

Im Anschluss an meine Einleitung habe ich Ausführungen zum theoretischen Rahmen und zu den für meine Forschung zentralen Begriffen und Konzepten aufgenommen.

Im Hauptteil meiner Dissertation habe ich vier sprachliche Konstruktionen untersucht. Den jeweiligen Forschungsstand zu diesen verschiedenen sprachlichen Konstruktionen (also die bereits vorhandenen empirischen Ergebnisse aus der Forschungsliteratur) habe ich in separaten Kapiteln direkt vor meinen eigenen empirischen Ergebnissen behandelt.

In meinem Fall war der Teil ‘Stand der Forschung‘ also nicht ein großes Kapitel, sondern aufgeteilt in mehrere Kapitel, die auf die Inhalte meiner Dissertation zugeschnitten an verschiedenen Stellen platziert waren.

Die Gliederung meines Hauptteils sah dann in etwa so aus:

3 Konstruktion I

3.1 Forschungsstand zu Konstruktion I

3.2 Eigene Ergebnisse zu Konstruktion I

4 Konstruktion II

4.1 Forschungsstand zu Konstruktion II

4.2 Eigene Ergebnisse zu Konstruktion II

5 Konstruktion III

5.1 Forschungsstand zu Konstruktion III

5.2 Eigene Ergebnisse zu Konstruktion III

Wie schon diese beiden Beispiele zeigen, sind verschiedene Gliederungen denkbar, die sich mitunter stark voneinander unterscheiden, aber trotzdem alle die vier oben erläuterten Teile beinhalten.

Welche konkrete Gliederung am besten zu deiner Doktorarbeit passt und wie du die Makrostruktur in deiner Dissertation umsetzt, hängt natürlich von deinen eigenen Inhalten ab.

Wann sollte ich die Gliederung meiner Doktorarbeit erstellen?

Um es gleich vorweg zu sagen: Die erste Gliederung, die du dir überlegst, wird wahrscheinlich kaum Ähnlichkeit zu der Gliederung aufweisen, die deine Doktorarbeit bei der Abgabe hat.😉

Es ist ein ganz normaler Prozess, dass sich die Gliederung deiner Dissertation zusammen mit deinem Wissensstand weiterentwickelt. Während des Schreibprozesses wird sich nicht nur dein Text verändern, sondern auch deine Gliederung wandeln.  

In einem anderen Beitrag habe ich die sechs Phasen des Schreibens einer Doktorarbeit wie folgt beschrieben:

(1) Orientieren

(2) Material sammeln und bearbeiten

(3) Material strukturieren

(4) Rohfassung schreiben

(5) Doktorarbeit überarbeiten

(6) Doktorarbeit korrigieren und editieren

Deine (vorläufige) Gliederung erstellst du am besten in Phase (3) Material strukturieren.

Zu diesem Zeitpunkt hast du bereits die Forschungsliteratur gesichtet und deine eigene Forschung durchgeführt. Du hast dir in dieser Phase idealerweise schon viele Notizen gemacht oder auch Mind-Maps angelegt und hast so deine wichtigsten Inhalte schriftlich festgehalten (lies hier mehr über die Zero Draft-Methode, mit der du leichter ins Schreiben kommst).

Diese Inhalte kannst du nun sichten und dann – mit deinem Wissen um die Makrostruktur einer Doktorarbeit im Hinterkopf – in eine grobe logische Struktur bringen.

Dadurch sortierst du deine Gedanken. Und so näherst du dich auch schrittweise deiner Gliederung für die Dissertation.

Auch das Finden von (vorläufigen) Überschriften für deine einzelnen Kapitel hilft, sich darüber im Klaren zu werden, um was es an welchen Stellen deiner Dissertation überhaupt gehen soll.

Halte dich in dieser Phase nicht mit Perfektionismus auf. Denn wenn du dann im Anschluss an die Phase der Strukturierung deine Rohfassung schreibst, wirst du deine Gliederung an einigen Stellen sowieso noch überarbeiten.

Und auch in der darauffolgenden Phase (5) Doktorarbeit überarbeiten wird deine Gliederung wahrscheinlich noch verfeinert werden. Bis du das Gefühl hast, dass sie genau das tut, was eine gute Gliederung tun soll: deine Leser*innen elegant durch deine gesamte Dissertation führen.😊

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